Kühlenfels
- 353 Einwohner (Stand Dez. 2022)
- ehem. selbständige Gemeinde
- Entfernung von Pottenstein Stadt 6,1 Kilometer
Kühlenfels ist eines der größten Dörfer des Gemeindegebietes. Der Ortsname ist in seiner jetzigen Form erst seit dem 15. Jahrhundert gebräuchlich. Aus den früheren Bezeichnungen „Kulmelins“ oder „Chulmleins“ wird deutlich, dass es sich hier um einen ursprünglich slawischen Ortsnamen handelt. Das Grundwort „Kulm“, ein Lehnwort aus dem Slawischen, bedeutet so viel wie „Hügel“. Kühlenfels könnte also mit „Zum kleinen Kulm“ übersetzt werden.
Urkundlich erwähnt wird Kühlenfels erstmals 1340. Zu dieser Zeit dürfte das Geschlecht der Meticher oder Mecher den Ort als freies Eigen besessen haben. Um 1400 erhielt Eberhard Mecher Kühlenfels als Bamberger Lehen. Zu dieser Zeit existierte bereits eine kleine Burg, eine "Behausung" im Dorf.
Auch eine Kirche ist seit 1340 nachweisbar. 1512 verkaufte der letzte Mecher seine Güter an derer von Rabenstein. 1520 entzog Bischof Georg III. den Rabensteinern alle Lehen wegen Landfriedensbruchs, welche er jedoch ein Jahr später wieder zurückerhielt.
1563 musste Kühlenfels an den Gläubiger von Guttenberg verkauft werden, welcher versuchte, das heruntergewirtschaftete Gut zu sanieren. Er begann mit dem Bau einer Mühle, stieß aber auf erbitterten Widerstand der Pottensteiner, die selbst sieben Mühlen besaßen und die Konkurrenz fürchteten. Der Bischof Veit II. von Bamberg vermittelte, in dem er Guttenberg die Mühle bauen ließ, dieser jedoch nur für sich und die Bewohner des Gutes mahlen lassen durfte. Der nächste Streit entbrannte, als Guttenberg sich daranmachte, ein Brauhaus zu bauen. Nachrichten über das Schicksal während des 30-jährigen Krieges sind spärlich. Nach dem Erlöschen des Geschlechts derer von Guttenberg (1842) kaufte die westfälische Familie von Druffel das Gut, welches in deren Besitz verblieb, bis diese 1937 ausstarb.
Die heutigen Besitzer, die Familie Belz ließ das Schloss Kühlenfels nach dem Kauf aufwendig renovieren. Damals wie heute gelten die "Külmeser" (Kühlenfelser) als ein gut aufgelegtes, lustiges Völkchen, was auch dadurch belegt wird, dass sich zehn Vereine im Dorf tummeln.
Darüber hinaus ist Kühlenfels für seine besondere Kirchweih bekannt, die „Schoofmelker – Kerwa“. Drei bis vier Festzelte im Jahr sind keine Seltenheit und zeugen von der Geselligkeit der Dorfbewohner.
Aus touristischer Sicht ist das Kühlenfelser Schloss, die Lindenallee und der Andachtsweg hinab ins Klumpertal bedeutend. Das Klumpertal war einst der zum Schloss gehörige Landschafts-(Felsen)garten.