Elbersberg

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  • 487 Einwohner (Stand Dez. 2024)
  • früher selbständige Gemeinde
  • Entfernung von Pottenstein Stadt 5 Kilometer

Elbersberg ist eines der größten nach Pottenstein eingemeindeten Dörfer. Auf ein beträchtliches Alter des Ortes deutet der mit dem Personennamen "Albuin, Elbewin" zu-sammengesetzte Ortsname (Elbersberg = Berg des Albuin) hin, der einen Albuin als Gründer oder Besitzer benennt. 

Erstmals erwähnt wird Elbersberg 1109 unter den Ausstattungsgütern des Benediktinerklosters Weißenohe in einer um 1150 gefälschten Urkunde, der wohl ein echtes Original zugrunde liegt. 1327 verkaufte der Abt von Weißenohe dann einen Hof zu Elbersberg an den Leuchtenberger Landgrafen Ulrich "zu freiem Eigen". Aber nicht nur Weißenohe und die Leuchtenberger waren in Elbersberg begütert. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts verpfändete der Bischof von Bamberg u.a. das damals zur Burg Gößweinstein gehörige Elbersberg an Eberhard I. von Schlüsselberg. Dessen Nachkomme vermachte seinem Hauskloster Schlüsselau die Elbersberger Besitzungen, welche die Äbtissin des Klosters 1358 gegen Seußling eintauschte. Damit war Elbersberg wieder im Bamberger Besitz und wurde dem Amt Pottenstein eingegliedert.

1359 wird eine Pfarrei in Elbersberg urkundlich erwähnt. Diese setzt die Existenz einer Kirche voraus, die auch für 1308 zu belegen ist. 1430 wurde die "Burg" Elbersberg (wahrscheinlich die Kirche, eine Burg ist nicht nachweisbar) bis auf den Turm von den Hussiten zerstört. Anfang des 19. Jahrhunderts war an diesem alten Turm noch die Jahreszahl 1292 zu lesen. Um 1830 waren Kirche und Turm so ruinös, dass man sich zum Bau eines neuen Gotteshauses entschloss. Wie der Hussitensturm gingen auch die Wirren der Reformation nicht an Elbersberg vorüber. 1552 wurde der katholische Pfarrer vertrieben und die Pfarrei evangelisch besetzt, 1557 aber waren Pfarrei und Ort wieder katholisch. 1586 stahl eine Bande von Dieben aus der Elbersberger Kirche einen Kelch, Altartücher und Kerzen. In den Kriegen des 17./18. Jahrhunderts waren in Elbersberg immer wieder Truppen einquartiert.

Trotzdem war Elbersberg zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine verhältnismäßig große Ansiedlung. 1801 bestand der Ort aus 25 Häusern und besaß einen Pfarrhof, ein Schulhaus, ein Gemeindehirtenhaus und ein Wirtshaus. 1829 lebten in Elbersberg immerhin schon 215 Menschen.

Aus touristischer Sicht ist Elbersberg durch die Elbersberger Kapelle, die Pfarrkirche St. Jakobus, (Teil des Jakobsweges), ein ausgedehntes Wegenetz und die drei Gasthöfe "Kapellenhof", Gasthof Reichel und das "Wirtshaus am Knock" bekannt.

Sagenhaft - die Schwarzelfen

Im Felsengewirr um Elbersberg trieben neckische Schwarzelfen ihr ausgelassenes, ja boshaftes Spiel. Vor langer, langer Zeit war der Müller von Unterhauenstein von seinem Schwager nach Elbersberg auf die Schlachtschüssel eingeladen worden. Gegen Abend machte er sich dorthin auf den Weg. Als er am Heiligenstege, dort, wo die obere Püttlach in scharfem Knie ihre südliche Richtung verlässt und sich westwärts gen Pottenstein wendet, das Gehänge des Hollenberger Waldes bestieg, fing es bereits an, stark zu dunkeln. Der Müller hatte den Weg schon oft unter den Füßen, achtete deshalb nur wenig auf Richtung und Ziel, war aber, ehe er sich dessen versah, gründlich in die Irre gegangen. Es deuchte ihm, als käme er nach mühseligem Umhersteigen in den verworrenen Felsenwegen immer wieder an die alte Stelle zurück. 

Um sich bemerkbar zu machen, fing er an zu rufen, und siehe, sofort kam Antwort aus dem Föhrenwald jenseits des „wilden Grabens“. Unter großen Anstrengungen, doch froh, ein menschliches Wesen zu treffen, kletterte er hinüber. Aber vergebliche Mühe! Der Helfer in der Not ließ sich nirgends erspähen. Aufs Neue rief der Verirrte und erhielt wieder Antwort, aber sonderbar, diesmal von der entgegengesetzten Seite. Er brach dorthin auf, erhielt wieder Zuruf von drüben und wurde so stundenlang herumgehetzt, ohne den rechten Weg zu finden. 

Da nun aber der leuchtende Mond sich mitleidlos hinter dunkles Gewölke schob, sank der völlig Erschöpfte neben einer schützenden Dolomitwand ins Moos und schlief ein. Er träumte von Schweineschlachten und dampfenden Wurstkesseln, von Eß- und Zechgelage im Hause des Schwagers und von boshaften Schwarzelfen, die ihm, dem Hungrigen und Durstigen, den Weg dorthin verlegten.

Gegen Morgen erwachte der Arme und fand, dass er dicht am Wege, kaum zehn Minuten vom Heiligensteg, kampierte. Scheu lenkte er die Schritte dem heimatlichen Herd zu und schlich sich, dort angekommen, in die Kammer. 

Auf seines Weibes Frage, wie es ihm beim Schlachtfest in Elbersberg gefallen hätte, meinte er etwas verstört, es sei recht schön und „unterhaltlich“ gewesen, nur komme es ihm vor, als habe er einen Kessel im Kopfe. Lächelnd riet die Gute, den „Kreisel“ – sie hielt diesen für einen echten und rechten „Katzenjammer“ – auszuschlafen. Erst nach Jahr und Tag gestand der Müller seinem Weibe das „Erlebnis mit den Schwarzelfen“ im Hollenberger Walde.

Mehr Sagen finden Sie im "Pottensteiner Sagenschatz ". Erhältlich ist das Buch für 9,80 € (2. Auflage) im Tourismusbüro der Stadt Pottenstein (Rathaus) oder über info@pottenstein.de

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