Haßlach

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  • 73 Einwohner (Stand Dez. 2024)
  • früher selbständige Gemeinde
  • Entfernung von Pottenstein Stadt 4,3 Kilometer

Haßlach gehört zu der Reihe der mit der Nachsilbe "-aha" versehenen Ortsnamen und meint in etwa "Bach, an dem die Haselstauden stehen". Die "-aha"- Ortsnamen sind sehr alt. Haßlach ist schon früh in historischen Quellen erwähnt. Es gehörte wohl ursprünglich zum Königshof Forchheim, der bei der Gründung des Bistums Bamberg diesem vermacht wurde. 1068 wurde dem Bistum der Besitz des Königshofes durch Kaiser Heinrich IV.  bestätigt, wobei auch "Haselahe" erwähnt wird. 1139 gab Bischof Otto I. von Bamberg das Dorf Haßlach an das Kloster Ensdorf.

Danach hören wir nahezu 300 Jahre nichts von dem Ort, bis 1414 Konrad Mecher von Kühlenfels den Viertelzehnten von Haßlach als Bamberger Lehen erhielt. Diesen verkaufte der letzte Mecher 1502 an seine Neffen von Rabenstein. Inzwischen hatte Haßlach ein schlimmes Schicksal erlebt. Als der Bayreuther Markgraf Albrecht Achilles 1462 eine Anzahl bambergischer Orte niederbrennen ließ, war auch Haßlach darunter. Damals gehörte der Ort zu Amt und Fraisch Pottenstein.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bestand das Dorf aus 6 Häusern und einer Hofstatt, in denen 36 Menschen lebten. Am Ende des Jahrhunderts baute Haßlach zusammen mit den Orten Haselbrunn, Mandlau, Prüllsbirkig, Siegmannsbrunn und Weidmannsgesees in der Hollergasse in Pottenstein eine Schule und bewirkte so die Errichtung der "Landschule Haßlach".

Aus touristischer Sicht beeindruckt Haßlach hauptsächlich mit dem nördlich des Ortes gelegenen, sagenumwobenen Landschaftsschutzgebiet „Hohe Leite“, im Volksmund auch die „Sieben Brüder“ genannt.

Sagenhaft - die sieben Büder.

Von den „Sieben Brüdern“ so der gängige Begriff des Naturschutzgebietes „Hohe Leite“ nördlich von Haßlach wird folgende Sage erzählt: Sieben Brüder wollten einst eine schöne, reiche Bauerstochter zur Frau bekommen. Darüber verstritten sie sich untereinander und wurden zu üblen Gesellen. Jeder tat sich vor der Bauers-tochter mit immer dreisteren Streichen und „Mutproben“ groß. Einer legte in der Nachbarortschaft Kleinlesau ein großes Feuer, der nächste trieb das Vieh eines großen Haßlacher Bauern von der Weide in alle Himmelsrichtungen, so dass die ganze Ortschaft damit beschäftigt war, das Vieh wieder einzufangen. 

So geschahen viele weitere üble Streiche. Als es zu schlimm wurde, setzte der Herrgott persönlich dem Treiben ein Ende. Blitze zuckten und die sieben Brüder wurden zu sieben felsigen Hügeln, die markant von vielen Seiten der Fränkischen Schweiz zu sehen sind. 

In manchen Nächten hört man noch das wehleidige Wimmern der Bauerstochter, die als ledige Jungfer starb, ohne Mann und Kinder. Sie trauert immer noch den sieben Brüdern nach...

Mehr Sagen finden Sie im "Pottensteiner Sagenschatz ". Erhältlich ist das Buch für 9,80 € (2. Auflage) im Tourismusbüro der Stadt Pottenstein (Rathaus) oder über info@pottenstein.de

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