Kirchenbirkig

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  • 469 Einwohner (Stand Dez. 2024)
  • ehem. selbständige Gemeinde
  • Entfernung von Pottenstein Stadt 4 Kilometer

Kirchenbirkig ist ein sehr alter Ort. Auf eine Entstehung spätestens im 10. Jahrhundert deutet das Vorhandensein des Würzburger Altzehnts hin, auch wenn das Dorf erst 1303 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird.

Der etwa mit "Kirchdorf im Birkenwald" zu übersetzende Ortsname gibt zudem einen Hinweis auf das frühe Bestehen einer Kirche, die jedoch ebenfalls erst sehr spät (1520) in den Quellen auftritt.

Das Dorf gehörte im 14. Jahrhundert zum bambergischen Amt Tüchersfeld und im 16. Jahrhundert zur Pottensteiner Fraisch. Während des 30-jährigen Krieges war der Ort wiederholt feindlichen Überfällen ausgesetzt.

Um die Mitte des 18. Jahrhunderts brannte das Schulhaus ab, dann vernichtete ein Großfeuer fast den ganzen Ort. Überdies forderte in jener Zeit eine grassierende Seuche zahlreiche Opfer. Der 1739 anschließende, lang andauernde, strenge Winter und die folgende Hungersnot kostete viele Menschenleben.

Im 19. Jahrhundert wurde der Neubau der baufällig gewordenen Kirche notwendig. 1851 wurde ein Baufonds eingerichtet. Die Glocken der Kirchenbirkiger Kirche wurden aus französischem Kanonenmetall gegossen. Aus der Kriegsbeute der Jahre 1870/71 hatte der Bayerische Staat zu diesem Zweck drei Zentner Metall zur Verfügung gestellt.

Aus touristischer Sicht zeichnet sich der Ort durch seine Nähe zum Golfplatz, seiner Gastronomie im  "Landhotel Bauernschmitt" und vielen Wandermöglichkeiten aus.

Sagenhaft - der Marktsteinversetzer

Vor langer Zeit lag zwischen Sachsendorf und Kirchenbirkig ein Einödhof mit dem Namen Seubelswaidach. Dort lebte einst ein geiziger Bauer, der in seiner Gier nach immer mehr Besitz heimlicherweise die Marksteine versetzte, um auf diese Art seine Grundstücke zu vergrößern. Dafür musste er nach seinem Tode als Geist irregehen. Manchem späten Wanderer begegnete er, einen schweren Stein auf seinen Schultern tragend. Mit schauerlicher Stimme hörte man ihn klagen: „Wo gehört der Stein hin?“ Aber niemand gab ihm Antwort. Wer ihn erblickte, bekreuzigte sich und floh, so rasch er konnte.

Eines Tages aber trat ein Fremdling in Seubelswaidach als Dienstbote ein und man gab ihm die Schafe zu hüten. Als er eines Abends seine Herde am Walde vorbeitrieb, lief ihm jammernd und klagend ein Mann entgegen, der einen Stein in den Armen trug. Der Schäfer, der noch nie von dem Gespenst gehört hatte, fragte treuherzig: „Was hast du denn, warum schreist´n so?“ Der Geist erwiderte stöhnend. „Wo g´hört der Stein hin?“ In seiner Einfalt rief der Schäfer. „Maulaff, trag ihn hin, wo du ihn hergeholt hast!“ Da stieß der Geist einen Freudenschrei aus und war auf der Stelle verschwunden. Die Antwort des Schäfers hatte ihn erlöst. Der Markstein aber stand von da an wieder an der richtigen Stelle.

Mehr Sagen finden Sie im "Pottensteiner Sagenschatz ". Erhältlich ist das Buch für 9,80 € (2. Auflage) im Tourismusbüro der Stadt Pottenstein (Rathaus) oder über info@pottenstein.de

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